Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen,
wir blicken auf ein Jahr mit vielen Höhen und Tiefen zurück, in dem wir uns mit aller Kraft für Sie eingesetzt haben. Gerade dort, wo es in unseren eigenen Händen lag, konnten wir gemeinsam viel erreichen: Bestes Beispiel sind unsere Hausarztverträge, deren Wachstum und Entwicklung unsere Erwartungen weit übertroffen haben! Auch die Politik war, nachdem wir gemeinsam entsprechend Druck aufgebaut hatten, endlich auf dem richtigen Weg – scheiterte dann aber auf den letzten Metern an sich selbst!
Was 2025 für uns bereithalten wird, ist nur schwer vorherzusehen. Klar ist: Wir werden es nicht dem Zufall überlassen – und schon gar nicht den Launen der Politik oder gar der Selbstverwaltung. Im anstehenden Wahlkampf werden wir erneut alle Kräfte bündeln. Und natürlich werden wir Sie immer auf dem Laufenden halten!
Abschied vom Fax – Wir informieren Sie künftig per E-Mail. Jetzt anmelden!
Apropos „An Sie wenden“: Zum Ende dieses Jahres endet auch der Versand des Rundbriefes per Fax! Künftig kommunizieren wir alle relevanten Informationen des Bundesverbandes per E-Mail im Politischen Update! Dadurch können wir flexibler auf politische Ereignisse reagieren und Sie möglichst aktuell und kompakt informieren!
Damit Sie also auch in Zukunft keine Informationen aus dem politischen Berlin verpassen, müssen Sie jetzt aktiv werden: Melden Sie sich unter www.haev.de/update schnell und einfach für den neuen – natürlich kostenfreien – politischen Newsletter des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes an.
Neues Jahr, neuer Name: Aus Der Hausarzt wird Hausärztliche Praxis
Das neue Jahr bringt noch eine weitere Änderung mit sich: Unser Verbandsmagazin Der Hausarzt wird mit Beginn des kommenden Jahres in Hausärztliche Praxis umbenannt. Auch die Magazinwebsite wird entsprechend angepasst und ist ab Januar unter www.hausaerztlichepraxis.digital erreichbar.
Der neue Name reagiert auf zwei wichtige Veränderungen im Gesundheitswesen: Zum einen wird die Medizin weiblicher, zum anderen findet sie immer mehr im Team statt. Mit dem neuen Namen unseres Verbandsmagazins wollen wir diesen Realitäten Rechnung tragen!
ePA-Start – Chaos vorprogrammiert
Eine weitere Veränderung, die Anfang des kommenden Jahres auf uns zukommt, liegt leider nicht in unseren Händen… Trotz sehr deutlicher Kritik und frühen Warnungen unseres Verbandes, halten BMG und gematik am ePA für alle-Start im Frühjahr fest. Am 15. Februar sollen alle GKV-Versicherten eine ePA haben – es sei denn sie widersprechen.
Klar ist: Eine funktionierende ePA hat das Potenzial, die Versorgung zu verbessern. Das haben wir immer wieder betont. Aber dafür muss alles technisch wie kommunikativ vernünftig vorbereitet sein. Das ist leider nicht der Fall. Das ganze Vorgehen rund um den Start der ePA ist vielmehr völlig chaotisch – hier die offensichtlichsten Aspekte:
Die Technik: Wie sich vor wenigen Wochen – für niemanden überraschend – herausgestellt hat, werden eine Reihe von PVS-Hersteller zum Start nicht fertig sein. Und während unsere Praxen stets Sanktionen fürchten müssen, wenn irgendetwas nicht rechtzeitig bereit steht, bekommen die PVS-Hersteller mal wieder eine Extrawurst und dürfen nachliefern, wenn sie so weit sind.
Der Zugriff auf die ePA: Viele Ärztinnen und Ärzte werden wegen des Scheiterns einiger PVS-Hersteller zum Start also überhaupt nicht auf die ePA für alle zugreifen können. Ähnliches gilt auch für die Patientinnen und Patienten. Denn die Hürden für den Zugriff auf die eigene ePA sind nach jetzigem Stand so hoch, dass die allerwenigsten ihre eigenen Daten werden managen können. Ein absurdes Schauspiel.
Die Organisation & Kommunikation: Dass bei einem so großen Digitalprojekt mal was schiefläuft, ist nichts Unbekanntes und in Grenzen nachvollziehbar. Ein guter Projektmanager hätte den gesamten Start verschoben und das ehrlich an alle Beteiligten kommuniziert. Nicht so die Politik! Die Verantwortlichen halten händeringend an einem Pseudo-Starttermin im Februar fest und machen den Patientinnen und Patienten Versprechungen, die sie nicht werden halten können. Das wird dem gesamten Projekt mittelfristig massiv schaden.
Es braucht sich wirklich niemanden mehr wundern, wenn auch dem letzten Digitalisierungsbefürworter in den Praxen irgendwann der Geduldsfaden reist.
ePA-Start – Unser Angebot für Sie
Um Sie so gut wie möglich durch dieses Chaos zu begleiten, haben wir für Sie unter www.haev.de/ePA praxisnahe Informationen und Hilfestellungen bereitgestellt.
Sie finden dort unter anderem ausführliche FAQ sowie Patienteninformationen zum Ausdrucken und Aushängen, mit denen sie Ihrer Informationspflicht im Rahmen der ePA-Befüllung nachkommen können. Weitere Inhalte, wie etwa Beiträge unseres Verbandsmagazins oder entsprechende Fortbildungen unseres IHF, werden nach und nach dort ebenfalls eingestellt – alles zugeschnitten auf Ihre Arbeit in den Hausarztpraxen.
Gerade bei einem solchen Projekt, bei dem kaum einer wirklich mehr durchblickt, ist es umso wichtiger, genau zu wissen, wofür man als Hausärztin oder Hausarzt verantwortlich ist und wofür nicht. So sind Sie beispielsweise nicht verpflichtet, Daten aus vorangegangenen Behandlungen einzustellen. Für alte Befunde sind die Krankenkassen zuständig – ebenso für die Aufklärung der Versicherten. Wir wissen, dass es nicht unserer Art entspricht, Patientinnen und Patienten bei Fragen zu vertrösten – das Projekt ePA für alle wird uns aber leider oft keine andere Möglichkeit lassen!
Jetzt wünschen wir Ihnen und Ihren Teams erst einmal besinnliche Feiertage! Erholen Sie sich gut, schöpfen Sie Kraft und beginnen Sie dann 2025 mit neuer Zuversicht! Danke, dass Sie immer hinter uns stehen – unsere Stärke sind Sie, unsere Mitglieder!
Mit kollegialen Grüßen
Dr. Markus Beier Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth
Bundesvorsitzender Bundesvorsitzende