Honorarpolitik
Honorarpolitik
Um die hausärztliche Versorgung sicherzustellen und den Hausarztberuf für den Nachwuchs noch attraktiver zu machen, braucht es eine faire, transparente und angemessene Honorierung hausärztlicher Leistungen. In den letzten Jahren wurden hier bereits entscheidende Fortschritte erzielt. Dennoch hinken die Hausärzte bei der Vergütung vielen anderen Facharztgruppen hinterher.
Wofür wir eintreten
Wir setzen uns für eine faire Honorierung hausärztlicher Leistungen ein. Unser Ziel ist es, dass die Vergütung der Hausärzte zukünftig mindestens genauso hoch ist, wie der fachärztlichen Kollegen.
Entscheidend ist hier vor allem die bessere Vergütung der so genannten sprechenden Medizin. Bis heute wird sowohl im Einheitlichen Bewertungsmaßstab (EBM) als auch in der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) die Zeit, die Hausärzte im Gespräch mit ihren Patienten verbringen, deutlich zu gering honoriert.
Der bürokratische Aufwand in den Hausarztpraxen nimmt seit vielen Jahren kontinuierlich zu. Einer der Gründe hierfür sind die komplizierten und häufig realitätsfernen Vergütungssystematiken. Ein Beispiel sind die vollkommen praxisuntauglichen Regelungen zur Chronikerdefinition.
Wir setzen uns daher für einfachere Vergütungsregeln ein, die zu weniger bürokratischem Aufwand führen und sich gleichzeitig an dem Praxisalltag der Hausärzte orientieren.
Trotz des Erfolgs der Hausarztverträge sind viele Hausärzte nach wie vor von den Honorarregelungen im KV-System abhängig. Diese sehen beispielsweise vor, dass ein Hausbesuch mit circa 20 Euro vergütet wird. Das steht in keinem Verhältnis zu dem Aufwand. Wir setzen uns daher innerhalb der Organisationen der Selbstverwaltung für eine faire Bewertung der (hausärztlichen) EBM-Ziffern ein.
Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband unterstützt eine Novellierung der GOÄ. Wir fordern, dass hausärztliche Leistungen angemessen dargestellt werden, beispielsweise die Betreuung multimorbider Patienten und der Einsatz von speziell weitergebildeten Versorgungsassistentinnen (VERAH®).
Wie wir uns für unsere Ziele einsetzen
Die Verträge zur Hausarztzentrierten Versorgung sind die größte Innovation für Hausärzte in den letzten Jahren. Sie sind ein Garant für eine qualitativ hochwertige hausärztliche Versorgung und sorgen gleichzeitig für effiziente Behandlungsstrukturen.
Der Fallwert in der HZV liegt im Schnitt knapp 30 Prozent über dem in der Regelversorgung. Davon profitieren nicht nur die Hausärzte, die aktiv an den Verträgen teilnehmen! Eine Folge des Wettbewerbes ist, dass Druck auf das Kollektivvertragssystem ausgeübt wird. Das ist einer der zentralen Gründe, warum auch dort die Vergütung der Hausärzte in den letzten Jahren moderat gestiegen ist. Dennoch gibt es hier immer noch viel Nachholbedarf, denn im Vergleich zu vielen anderen Facharztgruppen hinken die Hausärzte beim Honorar nach wie vor hinterher. Aus diesem Grund arbeiten wir an dem weiteren Ausbau der Hausarztverträge.
Darüber hinaus setzen wir uns in den Gremien der ärztlichen Selbstverwaltung konsequent für eine fairere Bewertung der hausärztlichen Leistungen im EBM ein. Die Erfahrungen der Vergangenheit machen deutlich, dass die hausärztlichen Positionen hierbei nur durch einen starken und konsequent agierenden Hausärztinnen- und Hausärzteverband vertreten werden können.
Im Rahmen der Novellierung der GOÄ ist der Hausärztinnen- und Hausärzteverband die Vertretung der hausärztlichen Interessen. Hierfür haben wir Experten aus den Reihen des Verbandes ernannt, die im ständigen Austausch mit den Verhandlungsführern bei der Bundesärztekammer und dem Verband Privater Krankenversicherung stehen.