Nachrichten Detailansicht

Pressemitteilung anlässlich des Starts der 49. practica

Start der 49. practica

„Ein ähnliches Fortbildungsangebot sucht man deutschlandweit vergeblich“
 

Bad Orb, 23.Oktober 2024 – Anlässlich des heutigen Starts des Fortbildungskongresses practica betont der Hausärztinnen- und Hausärzteverband die Bedeutung von Fort- und Weiterbildung für die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung. „In Zukunft werden die Hausarztpraxen mehr Patientinnen und Patienten in immer weniger Zeit versorgen müssen. Das kann nur gelingen, wenn wir die Versorgung als eine Teamleistung verstehen und auch so leben. Seit über 15 Jahren entwickeln wir Angebote für die Praxen, um den enormen Versorgungsdruck auf mehrere Schultern innerhalb der Praxis verteilen zu können. Basis dessen sind hochwertige Fort- und Weiterbildungen für die gesamte Praxis, wie wir sie auf der practica seit Jahrzehnten anbieten“, sagt Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth, Co-Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes. Die practica wird vom Institut für hausärztliche Fortbildung (IHF) veranstaltet und findet vom 23. bis 26. Oktober in Bad Orb statt. Mit etwa 1.000 Teilnehmenden und 180 Fortbildungsveranstaltungen ist die practica auch in diesem Jahr der größte Fortbildungskongress Deutschlands für Hausärztinnen und Hausärzte wie auch ihre Praxisteams.

Seit 2008 bietet der Hausärztinnen- und Hausärzteverband mit der VERAH-Fortbildung die deutschlandweit erfolgreichste Qualifizierungsmaßnahme für Medizinische Fachangestellte an. 2022 wurde in Kooperation mit der FOM-Hochschule das sich daran anschließende Studium „Primärmedizinisches Versorgungs- und Praxismanagement” (PCM) ins Leben gerufen. Ziel ist es, Praxismitarbeitenden mehr Verantwortung zu übertragen und so Hausärztinnen und Hausärzte zu entlasten – beispielsweise im Rahmen des Konzepts Teamgestützte nichtärztliche vorbereitende Infektsprechstunde (TISS). Dieses ermöglicht speziell fortgebildeten Praxisteams, teamgestützte Infektsprechstunden vorzubereiten. Dies kann von VERAH, PCM oder Physician Assistents übernommen werden, die bestimmte Voraussetzungen erfüllen, etwa sich im Rahmen einer speziellen Fortbildung des IHF hierfür qualifiziert haben. 

„Die Bedeutung der Praxisteams ist enorm und nimmt immer weiter zu. Indem wir in sie investieren und sie dabei unterstützen, sich fortlaufend fortzubilden, ermöglichen wir deutlich effizientere Praxisstrukturen – bei gleichbleibend hoher Qualität. Konzepte wie unsere Teamgestützte nichtärztliche vorbereitende Infektsprechstunde (TISS) vereinen dabei zwei zentrale Elemente: Zum einen ermöglicht es unseren Mitarbeitenden, mehr Aufgaben und Verantwortung zu übernehmen, indem sie stärker in das Management der Infektsprechstunden eingebunden werden. Zum anderen entlastet es aktiv die Hausärztinnen und Hausärzte. Die Grundlage all dessen sind praxisnahe Fortbildungen und Weiterqualifikationen, die auch die aktuellen Herausforderungen in der hausärztlichen Versorgung mitadressieren. Genau das bieten wir auf der practica seit vielen Jahren für das gesamte Praxisteam an. Ein ähnliches Angebot sucht man deutschlandweit vergeblich“, so Dr. Hans-Michael Mühlenfeld, Vorsitzender des IHF und Tagungspräsident der practica. 

„Unser Verband ist seit Jahren auf der Überholspur, wenn es um moderne Delegationskonzepte geht. Das Institut für hausärztliche Fortbildung ist ein wesentlicher Treiber und die practica die Wiege dessen. Wir sind überzeugt davon, dass wir den Hausarztpraxen künftig so das Rüstzeug mitgeben, um die Versorgung trotz des enormen Fachkräftemangels bestmöglich stemmen zu können. Die Zukunft der Patientenversorgung liegt weiterhin unter dem Dach der Hausarztpraxis, aber auf mehreren Schultern – interprofessionell zusammen“, so Dr. Markus Beier, Co-Bundesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes. „Durch unsere jüngsten Angebote, wie das Studium zur PCM oder das TISS-Konzept, geben wir den Praxen immer neue Instrumente an die Hand, um den immer weiter zunehmenden Versorgungsdruck zu stemmen. Basis all dessen ist unser Teampraxis-Modell HÄPPI, das klare Rahmenbedingungen für die hausärztliche Versorgung der Zukunft setzt. Wir hoffen und erwarten, dass Politik und Krankenkassen uns auf diesem Weg unterstützen – beispielsweise, indem sie das Ausrollen des HÄPPI-Konzeptes auch finanziell unterstützen.“

Am Donnerstag, 24. Oktober, findet ab 20 Uhr das Berufspolitische Oktoberfest im Rahmen der practica in Bad Orb statt. Dort diskutieren Dr. Markus Beier und Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth, Bundesvorsitzende des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Dr. Jana Husemann, Vorsitzende des Hausärzteverbandes Hamburg, und Prof. Dr. Marco Roos, Sektionssprecher Weiterbildung in der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Moderiert wird die Veranstaltung von Dr. Hans-Michael Mühlenfeld, Tagungspräsident der practica und Vorsitzender des IHF. Weitere Informationen finden Sie unter www.practica.de