Berlin, 13.11.2024 – Anlässlich der öffentlichen Anhörung zum Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG) erklären die Bundesvorsitzenden des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Markus Beier:
„Das GVSG ist das mit Abstand wichtigste Gesetzesvorhaben zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung des letzten Jahrzehnts. Angesichts dessen, dass über 5.000 Hausärztinnen und Hausärzte aktuell akut in der Versorgung fehlen, ist Aufschieben keine Option. Wenn die hausärztliche Versorgung geschwächt wird, dann werden die weiteren Bereiche des Gesundheitswesens – von den Krankenhäusern bis zur ambulanten Pflege – wie Dominosteine fallen. Eine sofortige Stärkung, um diesem Einsturz zuvorzukommen, ist daher unerlässlich.
Das bereits abgestimmte Maßnahmenpaket, insbesondere die seit drei Jahren versprochene Entbudgetierung unserer Arbeit, ist vielerorts für den Erhalt der dort versorgenden Praxen ausschlaggebend. Zudem braucht es dringend den bereits angedachten Bonus für an der Hausarztzentrierten Versorgung teilnehmende Versicherte, um die patientengerechte, effiziente Koordination der Versorgung in Deutschland entscheidend voranzubringen.
Alle Parteien, inklusive der Opposition, haben immer wieder die Stärkung der hausärztlichen Versorgung versprochen. Wenn diese jetzt nicht kommt – so, wie es durch den Bruch der Ampel-Regierung aktuell zu befürchten ist – dann erwarten wir von der neuen Regierung, dass sie nicht bei null beginnt, sondern das Maßnahmenpaket ganz oben in das Gesundheitskapitel des nächsten Koalitionsvertrages schreibt und dann auch direkt umsetzt. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Dieses Gesetz muss kommen, sonst werden sich die verantwortlichen Parteien in wenigen Jahren der Frage stellen müssen, warum sie trotz aller Kenntnisse, die wohnortnahe Versorgung ihrer Bürgerinnen und Bürger leichtfertig aufs Spiel gesetzt haben.“