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Pressestatement zu dem heute vorgelegten Koalitionsvertrag

Berlin, 09.04.2025 – Zu dem heute vorgelegten Koalitionsvertrag, erklären die Bundesvorsitzenden des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Markus Beier:

„Der Koalitionsvertrag weist gesundheitspolitisch in die richtige Richtung. Auf dieser Grundlage hat die schwarz-rote Koalition die Chance, einige der zentralen Baustellen in unserem Gesundheitswesen anzupacken und die Versorgung der Patientinnen und Patienten in den kommenden vier Jahren nachhaltig zu verbessern.

Die vielleicht größte Herausforderung der kommenden Jahre wird sein, mit immer weniger Ärztinnen und Ärzten und nicht-ärztlichen Fachkräften immer mehr und ältere Patientinnen und Patienten versorgen müssen. Das kann nur gelingen, wenn wir mehr Koordination, Qualität und Effizienz in das System bringen. Daher ist es der absolut richtige Schritt, dass sich die Koalitionäre die Etablierung eines verbindlichen hausärztlichen Primärarztsystems und in diesem Zusammenhang die Stärkung der Verträge zur Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) auf ihre Agenda geschrieben haben.

Die entscheidende Frage wird am Ende sein, wie das Ziel eines verbindlichen Primärarztsystems erreicht werden soll. Wir haben auf der einen Seite ein KV-System, das seit vielen Jahren nicht in der Lage ist, notwendige Reformen umzusetzen und bis heute keinen konzertierten und schlüssigen Vorschlag für ein funktionierendes Primärarztsystem vorgelegt hat. Und wir haben auf der anderen Seite die HZV-Verträge, durch die schon seit vielen Jahren ein funktionierendes Primärarztsystem umgesetzt wurde, an dem bundesweit knapp zehn Millionen Versicherte teilnehmen. Es ist vollkommen klar: Wer zeitnah ein gutes und wissenschaftlich evaluiertes Primärarztsystem umsetzen will, der muss auf die HZV bauen.“