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Pressestatement zum angekündigten Start der ePA

Berlin, 16.04.2025 – Zu dem angekündigten Start der elektronischen Patientenakte erklären die Bundesvorsitzenden des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes, Prof. Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth und Dr. Markus Beier:

„Die Hausärztinnen und Hausärzte wünschen sich eine gut funktionierende ePA. Sie hat zweifelsohne das Potenzial den Versorgungsalltag spürbar zu vereinfachen. Die bisherigen Erfahrungen aus den Testregionen waren jedoch bestenfalls gemischt. Vieles funktioniert technisch noch nicht. Dass die Probleme bis zum Start Ende April weitgehend ausgeräumt sind, erscheint nach den bisherigen Erfahrungen der Praxen mehr als fraglich. Mit einem fulminanten Start ist daher nicht zu rechnen. Im Sinne des Erwartungsmanagements sollten alle Beteiligten hier realistisch kommunizieren. Man muss auch immer wieder deutlich betonen: Die Funktionalitäten der aktuellen ePA sind sehr übersichtlich. In der derzeitigen Ausbaustufe ist der Mehrwert der ePA begrenzt.

Vor diesem Hintergrund ist positiv, dass die Befüllung zunächst einmal nicht verpflichtend ist. Spätestens wenn die Verpflichtung zur Befüllung ab Herbst greift, darf es dann keinerlei Entschuldigungen mehr geben. Dann muss die ePA ohne Wenn und Aber tadellos laufen. Hier haben die gematik und die Hersteller noch viel Arbeit vor sich.

Wenn die ePA in zwei Wochen flächendeckend in den Einsatz gehen soll, dann werden Millionen Patientinnen und Patienten Fragen haben. Eigentlich sind die Krankenkassen für die Information der Versicherten verantwortlich. Statt jedoch aktiv zu informieren, haben sich die allermeisten bisher darauf beschränkt, ein halbherziges Schreiben an ihre Versicherten zu versenden, in dem sie das Blaue vom Himmel versprechen und es ansonsten der Ärzteschaft überlassen, die Patientinnen und Patienten zu informieren. Das ist Arbeitsverweigerung auf dem Rücken der Praxen! Um es klar zu sagen: Die Praxen können nicht wieder die Ausputzer für das Kommunikationsversagen der Kassen spielen. Es bleibt nur zu hoffen, dass die Kassen noch aufwachen und eine echte und ehrliche Aufklärungskampagne starten.“