Berlin, 14. September 2023. – Zum gestrigen Honorarabschluss zwischen dem GKV-Spitzenverband und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung erklärt Dr. Markus Beier, Bundesvorsitzender des Hausärztinnen- und Hausärzteverbandes:
„Dieser Abschluss ist extrem enttäuschend und wird die ambulante Versorgung schwächen. Da gibt es nichts schönzureden. Die 3,8-prozentige Steigerung des Orientierungspunktwertes deckt die gestiegenen Kosten der Praxen bei weitem nicht ab. Faktisch bedeutet das, dass die Kolleginnen und Kollegen auch in Zukunft draufzahlen. Das ist das Gegenteil eines Befreiungsschlags.
Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in den vergangenen Jahren Außergewöhnliches geleistet. Gemeinsam mit ihnen kämpfen wir seit langem dafür, dass sich ihre unverzichtbare Arbeit endlich auch im EBM widerspiegelt. Dass die Tarifverträge unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zukünftig zeitnäher abgebildet werden sollen, ist ein erster Schritt und längst überfällig. Jetzt müssen diesen vagen Ankündigungen aber auch spürbare Taten folgen.
Wir haben immer dafür geworben, dass es neben der Anpassung des Orientierungspunktwertes auch strukturelle Reformen des EBM braucht. Dazu gehört beispielsweise eine vernünftige Strukturpauschale für hausärztliche Versorgerpraxen und eine Abkehr von der abstrusen Quartalslogik des EBM. Diese Reformen sind nach dem ernüchternden Abschluss noch wichtiger als zuvor.“